Die 1. Herren drehen mit großem Willen, einem starken Corin Kusterer und einem in der Schlussphase spielentscheidenden Torwart JONAS FUHR das Derby gegen DJK Saxonia Dortmund. Nach Ablauf der Spielzeit hält Jonas einen Siebenmeter und sichert dem TuS so einen knappen 30:29-Sieg.
Erster gegen Vorletzter hieß es am letzten Wochenende in Brackel. Auf dem Papier schien das eine eindeutige Angelegenheit zu werden. Aber wir waren mehr als gewarnt ob der Stärke von unseren Nachbarn aus dem Osten. Warum die DJK dort unten im Tabellenkeller steht, ist sowieso nicht zu begreifen.
Dirk Schiereck, der alte Trainerfuchs der Saxonen, hatte uns im Vorfeld während der letzten Spiele in Hattingen und gegen Gladbeck genauestens studiert. Mit einer ungewohnten zweifachen Manndeckung gegen den Rückraum hatte er sich eine taktische Finesse ausgedacht, die uns immer wieder vor Problem stellen sollte.
So konnte sich keine Mannschaft am Anfang entscheidend absetzen, was auf unserer Seite Julien zu verdanken war, der seine Freiräume auf RA gut nutzen konnte. Leider war die Wurfausbeute nach 20 Minuten insgesamt so schlecht, dass sich Saxonia 7 Minuten vor der Halbzeit mit 13:10 schon etwas absetzen konnte. Christian Becker als einzig verbliebener Rückraumschütze konnte sich zum Glück immer wieder in Szene setzen, und so ging es mit einem 16:15 für Saxonia in die Halbzeit. Jonas ersetzte den bis dahin gut haltenden Dima in der zweiten Hälfte.
Auch im zweiten Durchgang versuchte Saxonia weiter mit der 4 + 2 Abwehr erfolgreich, unsere Angriffsbemühungen zu stören. Unsere normale Antwort auf ein solches System wäre Sammy gewesen, der allerdings mit seiner Freundin ANGINA nicht einsatzbereit nur auf der Bank in doppelter Hinsicht mitfieberte (was für ein Wortspiel J).
Jetzt kam die große Zeit von Corin, der nach fast 12 monatiger Pause wieder mit dabei war. Bei den sich bietenden Freiräumen gab es für den quirligen Wirbelwind genug Platz, um seine unglaublichen Körpertäuschungen anwenden zu können. Ob waagerecht in der Luft liegend oder mit links werfend, irgendwie beförderte er den Ball doch noch ins gegnerische Gehäuse.
Die Dramatik in der Schlussphase war nicht mehr zu überbieten. In der 55. Minute stand es schon 27:24 für Saxonia, und das Spiel schien gelaufen. Aber wie schon gegen Hattingen gibt der TuS mittlerweile erst auf, wenn es nach dem Abpfiff mindestens 2 vor für den Gegner steht. Durch den mittlerweile wiedererstarkten Christian Becker und Corin konnte nochmals auf 27:28 verkürzt werden. Die DJK erhöhte 2 Minuten vor Schluss wiederum auf 29.27. Nach einem weiteren Treffer von Corin spielte Frodo einen wahnsinnigen No-Look Pass über das ganze Feld auf Sigge, der den Ball bei 8 Meter in der Luft annahm, sich einmal in der Luft stehend um die Hochachse drehte um den Ball zum 29:29 einzunetzen. Den Wurf kann man übrigens z.Z. auf DKB-Handballbundesliga Tor des Monats Februar bewundern, auch wenn er dort von einem Spieler vom TuS Fichtelgebirge nachgemacht wird.
25 Sekunden vor Schluss traf dann wiederum Corin in unnachahmlicher Manier zum entscheidenden 30:29. Mit dem Schlusspfiff erhielt Saxonia dann noch einen Siebenmeter. Unter großem Jubel konnte der gut aufgelegte Jonas diesen Ball dann aber noch halten, so dass wir zwei eher glückliche Punkte mit nach Hause nehmen konnten. Die eingesprungene Runde unter Spitzenreiter und Auswärtssieggesängen zeigte am Ende, welche Anspannung bis dahin geherrscht hatte
Fazit: Mittlerweile hat der TuS auf fast alle Spielweisen der jeweiligen Gegner eine Antwort, da verschiedenste Spielertypen immer wieder eine vollständig neue Spielsituation herstellen können. Bleibt der Gegner defensiv stehen, sagen Hendrik, Karsten und Christian gerne Danke und hauen die Dinger von 8 m rein. Spielt der Gegner offensiv, kommen Sammy, Corin und die wirklich überdurchschnittlichen Kreisläufer Tim und Matthias zum Zuge. Nicht zu vergessen die treffsicheren Lenny, Julian und Philipp, die auf den Außenbahnen Betrieb machen. Und wenn gar nichts mehr hilft, kommt Frodo aus der Mitte mit seinen gefürchteten Unterarmgeschossen. Dazu noch in der Abwehr Björn, the Rock, und drei sichere Torhüter Dima, Jonas und Lars sollten für eine erfolgreiche Saison zu mindestens ein wenig Anlass zur Hoffnung geben. Wobei wir das Glück nicht überstrapazieren sollten
TuS: Kamener, Fuhr; Vogel (3), Schwies (2/1), Lasdowsky (1), Paukstadt (2), Kusterer (5), Becker (6), Sigge (2), Laugenströer (1), Stübe, Gießmann (3), Wegener (4)