Die Endphase der Spielzeit 2023/2024 war für die TuS-Herren vorrangig von Frust und liegengelassenen Chancen geprägt. Dabei war das Ärgernis vor allem, dass die im Laufe der Saison neu entwickelten sowie verbesserten Lösungen und Spielideen, zu den entscheidenden Zeitpunkten nicht konsequent genug umgesetzt werden konnten. Die dauerhaft von Unbeständigkeit und Verletzungspech geprägte Kadersituation tat auch in dieser Phase ihr Übriges dazu – im Sinne der Selbstkritik als Basis unserer angestrebten Weiterentwicklung kann und sollte sie jedoch nicht als bequeme Ausrede herangezogen werden.
Um das Fazit schon hier zu ziehen: am Ende der Saison mit 6 Zählern auf dem vorletzten Platz zu stehen bleibt hinter unseren eigenen Ansprüchen, Erwartungen und auch hinter dem, was möglich war, deutlich zurück. Den Aufstieg hatten wir uns im Vorjahr mit starken Leistungen absolut verdient – dieses Jahr rettet uns wohl die Konstellation im Kreis, nächstes Jahr direkt wieder zeigen zu dürfen, dass wir weiterhin in der richtigen Liga unterwegs sind. Sportlich haben wir dafür eigentlich zu wenig mitgenommen, auch wenn das Potential hier und da zum Vorschein kam.
In stark veränderter Besetzung in eine höhere Spielklasse zu starten, war sicherlich eine große Herausforderung, die sich vor allem in einigen Spielen der Hinrunde gezeigt hat. Eine hohe Fehlerquote aufgrund neuer Konstellationen im eigenen Angriff sorgte viel zu oft für erfolgreiches Tempospiel der entsprechenden Gegner. Zu den Schießbuden der Liga zu gehören ist für uns völlig untypisch und wollen wir dringend abstellen. Vor allem spiegeln die zahlreichen Gegentore in keiner Weise die Leistungen von Max und Yannik im Tor wider, die durchweg überdurchschnittlich und teils herausragend waren und jeder auf dem Feld ist den Torleuten mehr Hilfe schuldig. Mit steigendem Grad der Eingespieltheit legten wir ab Saisonmitte bzw. zum letzten Drittel leider im gleichen Maße das Bewusstsein für die Aufgaben der eigenen Position und Rollte im Team ab und so fühlte es sich teilweise an, als würden wir von Woche zu Woche Vor-und Rückschritte gelichzeitig machen. Zu oft ließen wir uns im Kollektiv davon anstecken, dass im Verlauf eines Spiels hier und da vielleicht mal nicht alles klappte. Ebenso entstand ein Zögern im eigenen Angriff und damit die Erwartung, dass das bloße Ball weiterspielen schon irgendwann zum Erfolg führen würde. Druckvolle Aktionen entstehen aber nicht, wenn alle ein bisschen das Tor wollen und man extrem lang wartet, sondern wenn alle extrem das Tor wollen und man an der richtigen Stelle ein bisschen wartet. In der Abwehr fehlte in den entscheidenden Momenten auf die gleiche Art oft die Konsequenz, wo zwar noch das minimal nötige Bisschen verschoben, der Gegenspieler ab im direkten Zweikampf nicht bis zum Pfiff zugemacht oder überhaupt attackiert wurde. Abschließend müssen wir auch mehr Leidenschaft und Kampfgeist an den Tag legen und zwar egal, ob wir einen Rückstand aufholen oder eine Führung ausbauen wollen. Wenn eine Mannschaft immer über eine Abwehrseite geht, weil auf der anderen kein Durchkommen ist, sollten wir uns dort so sehr reinhauen, dass der Gegner es doch lieber wieder drüben probiert. So wie wir dabei – jeder einzeln und gegenseitig – den Beitrag zur Mannschaftsleistung einfordern dürfen und leisten, feiern wir uns gemeinsam für alles was klappt und bauen uns weiter auf, falls mal ein Fehler passiert. So haben wir in der Vergangenheit Spiele kontrolliert und Gegner nicht mehr in die Nähe eines Punktgewinns kommen lassen. Da müssen und wollen wir wieder hinkommen.
Natürlich fällt all dies leichter, wenn Gewinnen auch regelmäßig Teil des erlebten Spielbetriebs ist. Gerade die Partien zum Ende der Saison (s.u.) haben gezeigt, dass wir die Sicherheit einen Vorsprung zu halten oder Spiele zu gewinnen, in denen wir mehr Potential zeigen als der Gegner, schlussendlich verloren und damit vielleicht sogar das Gewinnen ein bisschen verlernt haben. Ein klares Verständnis über die Grundelemente unserer Spielidee und was das für jeden einzelnen von uns bedeutet, soll einer der ersten notwendigen Schritte sein, um die erzielten jedoch sporadischen und teils unabhängigen Weiterentwicklungen der letzten Saison zusammenzuführen. Gegenseitige Leistungsbereitschaft und Verlässlichkeit als Grundlage einer sicher abrufbaren Mannschaftsleistung. Eine sicher abrufbare Mannschaftsleistung als Grundlage für mehr Siege. Mehr Siege als Bestätigung, die richtigen Dinge zu tun und das Selbstbewusstsein um die nächsten Schritte bei der mannschaftlichen Weiterentwicklung zu machen. Wir wissen, dass bis zur nächsten Saison einiges zu tun ist, um diese Grundsätze umsetzen zu können. Wir haben jedenfalls Bock auf die Vorbereitung!
TuS Dortmund-Wellinghofen 05 – TuS Oespel-Kley 2 (23:27)
Los ging der Endspurt mit einem Heimspiel gegen die Zweite aus Oespel. Im Hinspiel konnten wir mit kleinster Besetzung einer der Top-Mannschaften ein deutlich engeres Spiel bescheren, als der Gegner und wir selbst erwartet hatten. Mit vergleichbarer Ausgangslage setzten wir nun sogar noch einen drauf. Nach einem wieder ausgeglichen Start in die Partie (4:4, 11. Minute) zeigten die TuS-Herren vielleicht die konzentriertesten 20 Minuten der Saison. Die Abwehr im Verbund war agil und sicher, der Angriff geduldig und im Spielfluss. Der Halbzeitstand zeigte mit 15:9 entsprechend deutlich und verdient Richtung Wellinghofen. Oespel konnte in der Folge jedoch zu schnell wieder in Schlagdistanz gelangen (16:14, 38. Minute) und die Partie ausgleichen (19:19, 48. Minute). Bis hier kippte das Spiel vor allem, weil die TuS-Herren ihr konzentriertes Auftreten teils unnötig, weil noch in Führung liegend ablegten. Im Anschluss reichten die Kräfte nicht mehr, um das Spiel nochmal zu den eigenen Gunsten zu biegen.
Für Wellinghofen: Max (Tor), Oliver F. (7), Oliver K. (2), Sam (2), Mike (8), Pascal (3), Christian (1), Yannik
HSG Annen-Rüdinghausen – TuS Dortmund-Wellinghofen 05 (37:25)
Mit der eigentlich starken Leistung der Vorwoche rechneten wir uns gegen einen Gegner unserer Kragenweite Punkte aus. Die HSG hatte zuvor jedoch einige Spiele in Folge gewonnen und war sichtbar gut aufgelegt. Die TuS-Herren ihrerseits erwischten einen extrem schwachen Start in die Partie (7:2, 10. Minute). Auch im weiteren Spielverlauf funktionierten einfache Abläufe, die ohnehin zum festen Repertoire gehören und dazu gegen Oespel noch wie von allein klappten teils gar nicht mehr. Während eine frühe Auszeit die TuS-Herren zumindest zum Mitspielen animierte, brauchte es einen 5-Tore Lauf in den letzten 8 Minuten der Halbzeit, um nochmal in Schlagdistanz zu kommen (16:14). Geht ja, dachte man, aber nachdem den Wellinghofer Rückraum zwei spielbeendende Verletzungen ereilten, war den laufstarken Gastgebern Tür und Tor für einfache Treffer geöffnet. Entsprechend war das Ergebnis in der Höhe zwar schmerzhaft, aber leider auch vertretbar.
Für Wellinghofen: Max (Tor), Oliver F. (6), Oliver K. (1), Sam, Mike (9), Pascal (3), Christian (5), Bene, Arthur (1)
TV Brechten 3 – TuS Dortmund-Wellinghofen 05 (22:18)
In den traditionsgemäß engen und torarmen Spielen gegen Brechten zählt vor allem selbst keine Fehler zu machen und zumindest eine gleichwertig sichere Abwehr zu stellen. Während den TuS-Herren zumindest letzteres über weite Teile der Partie gelang, waren es die individuellen technsichen Fehler, die einen Punktgewinn verhinderten. Gerade zu Beginn des Spiels und um die Halbzeitpause konnte Brechten genug Abstand erarbeiten. Auch wenn das Spiel über den Kreis bei Welinghofen durch das neu geformte und durchsetzungsstarke Duo Croé & Rothenberg, konnten hier nicht alle Chancen und auch die herausgeholten 7-Meter nicht effektiv genug genutzt werden. Nun also wieder ähnliches Bild, wie gegen Asseln: einem stärkeren Gegner Paroli geboten, an den entscheidenden Stellen, aber nicht abgezockt oder sicher genug gewesen, um zu punkten.
Für Wellinghofen: Max (Tor), Lars, Lucas, Phillip G. (2), Jonathan (3), Mike (8), Hauke, Pascal, Bene (3), Arthur (2)
TuS Dortmund-Wellinghofen 05 – Lüner SV (27:27)
Gegen Lünen war die Ausgangslage in der Kaderbreite eines der wenigen Male deutlich zugunsten der TuS-Herren. Auch die gemittelte Aufwärtstendenz auf dem Weg zum Saisonende, gemeinsam mit dem Willen nun doch endlich mal zählbares zu sammeln, ließ darauf hoffen, dass ein ersehnter weiterer Sieg möglich war. Während sich in der Anfangsphase noch ein enges Spiel entwickelte, in dem die Wellinghofer um die 21. Minute sogar selbst noch in Rückstand gerieten, konnten sie in der Folge die Spielkontrolle ergreifen und sich sukzessive absetzen. Zum Stand von 25:17 in der 42. Minute schien das Spiel dann sogar fast vorentschieden. Dass den TuS-Herren bis Spielende nur noch zwei (2!) Zähler gelangen und Lünen schlussendlich 100 Sekunden vor Schluss bereits den Ausgleich erzielte ist an Bitterkeit nur noch zu toppen, dass trotz der Dringlichkeit des Spielendes kein eigener Ballbesitz mehr in ein Tor umgewandelt werden konnte.
Für Wellinghofen: Max (Tor), Oliver F. (6), Lucas (5), Phillip G., Sam (1), Jonathan (1), Hauke, Pascal (6), Christian, Bene (6), Arthur (2), Björn
TuS Dortmund-Wellinghofen 05 – TV Asseln (24:27)
Zum Saisonabschluss empfingen die TuS-Herren Asseln, die zuvor lange noch Schlusslicht der nicht-Aufsteiger und damit erstes Ziel der aus Wellinghofer Sicht waren. Nachdem das Hinspiel außerdem aus Sicht der Hausherren noch deutlich zu klar ausfiel, sollte im letzten Spiel ein Sieg her. Zum Start der Partie warfen die TuS-Herren jedoch den Asselner Torwart zusätzlich warm, bevor sie sich ab Mitte der ersten Hälfte langsam aber sicher absetzen konnten. Auch wenn die Abwehr grundsätzlich sehr geschlossen agierte, war es weiterhin der Angriff, der ein deutliches Polster verhinderte. Nachdem die Chancenverwertung verbessert werden konnte, war es später die fehlende Klarheit in einigen Aktionen, die statt zu einfachen Toren zu kaum-Chancen und Ballverlusten führte. Dem zwischenzeitlichen Vorsprung von fünf Zählern (15:10, 35. Minute) war aufgrund der unzuverlässigen Torerzielung daher nicht zu trauen. Allzu eindrucksvoll zeigte sich dies, als Asseln direkt im Anschluss den Durchmarsch zum Ausgleich hinlegte (15:15, 42. Minute), während der Wellinghofer Angriff nicht mal in die Nähe eines Torabschlusses kam. Auch die späte Erweiterung des Angriffsspiels um einige erfolgreiche Würfe aus der zweiten Reihe konnte das Spiel nicht wieder in den völligen Zugriff der TuS-Herren lenken, da nun Asseln ebenfalls zu einfachen Toren kam.
Für Wellinghofen: Max (Tor), Oliver F. (3), Oliver K. (4), Jonas, Sam, Jonathan (5), Mike (7), Hauke, Pascal (1), Christian (1), Bene (3)