Zum Derby gegen Höchsten 2, also auswärts und doch in eigener Halle, ging des für die TuS-Herren mit extreme schlechten Vorzeichen. Die Abwärtstendenz der Kaderbreite bedingt durch Verletzungen, Krankheit und Abwesenheiten, fand Ende Februar ihren traurigen Höhepunkt. Ohne einen einzigen Auswechselspieler standen die Chancen auf Punkte schlecht, was besonders schade war, nachdem im Hinspiel die Schwächen Höchstens noch als besonders geeignet für die Wellinghoferspielweise ausgemacht wurden.
Dass beide Mannschaften die Ausgangslage einzuschätzen wussten und die Begegnung sportlich, aber mit Lockerheit sowie ohne die typische Derbynote angehen wollten, war schnell klar. Im ersten Angriff legte Spielertrainer Gohmann den Ball unmittelbar nach den Handshakes no-look an den Kreis – das Spielgerät wurde aber wieder fair zurück in den Rückraum gepasst und mit einem Schmunzeln konnte die Partie dann auch richtig starten. Einen unmittelbaren 3:0 Vorsprung konnte Höchsten über die ersten zwanzig Spielminuten verwalten und noch minimal ausbauen (9:5, 21. Minute). Im Anschluss fand jedoch vor allem der Wellinghofer Angriff immer wieder Lösungen, nachdem sich die ausbaufähige Eingespieltheit und Spielidee ab Beginn quasi minütlich verbessert hatte. Vor allem Bene Schäfers zeigte gegen seine alten Bekannten immer wieder Entschlossenheit und Finesse im Abschluss. Zur Pause konnten die TuS-Herren in der Folge auf 12:10 verkürzen und waren auch in Durchgang zwei voll in der Partie. Einerseits verteilte Höchsten die Einsatzzeit der eigenen Spieler eher gleichmäßig und ließ Wellinghofen so weiter mitspielen, andererseits konnten die TuS-Herren durch ihr Tempospiel mehr Ermüdung erwicken, als dies vor der Partie denkbar gewesen wäre. Nachdem das Ergebnis zunächst wieder mehr in Richtung Höchsten zeigte (18:14, 42. Minute), zeigten die Wellinghofer die beste Phase des Spiels, die der ohnehin stark aufgelegte Bene Schäfers sogar per Gegenstoß zum 21:21 Ausgleich (50. Minute) abrundete. Die Schlussphase und auch die Punkte gehörten allerdings wieder Höchsten, die gelassen blieben und die TuS-Herren, die hoch entschlossen, aber schlussendlich ohne Kraftreserven waren, in der Abwehr sicherstellten und im kontrollierten Angriff ausspielten.
Auch wenn die, gerade bei anderer Ausgangslage, erhofften Punkte ausblieben – die Wellinghofer Truppe des Spieltags hatte sich die Anerkennung der inaktiven Mitspieler sowie Beobachter redlich verdient. Wie zuletzt mit knapper Besetzung in ein Spiel zu gehen und dann durch Verletzungen oder Hinausstellungen mit den gleichen sechs Mann auf dem Feld bleiben zu müssen ist eine Sache. In die Partie zu gehen im Wissen, dass es keine Möglichkeit zu Verschnaufen gibt, man einen vielleicht nicht so guten Tag einfach aushalten muss und ein Zipperlein nicht gekühlt, sondern herausgelaufen wird, ist etwas ganz anderes. Gerade dann so zu kämpfen und ein phasenweise sehr solides Spiel zu zeigen, spricht für jeden einzelnen und ist hoffentlich etwas, was wir als Mannschaft gemeinsam in unsere nächsten Spiele mitnehmen können.
Es spielten: Max (Tor), Oliver F. (6), Sam, Pascal (3), Christian (3), Bene (8), Arthur (3)